Für das Produzieren und Montieren im Verbund gibt es heute in der europäischen Automotive Industrie viele Gründe. Das Ausschöpfen von Economies of Scale in der Produktion oder steuerliche Aspekte, wenn es etwa um die Versorgung von Montagestandorten in nichteuropäischen Märkten mit CKD (Completely Knocked Down)-Kits geht, sind hier nur zwei Beispiele von vielen. Montagestandorte in Russland, China oder Malaysia spielen heute im Takt mit ihren Produktionsschwestern in Europa. Im Produktionsverbund der Automotive Industrie ist jeder mit jedem vernetzt. Wenn heute die Lieferfähigkeit eines Bordnetze-Zulieferers in Japan ausfällt, steht die Montage an vielen europäischen Produktionsstandorten, wenn nicht eine „Backup-Lösung“ wie etwa die Aushilfsproduktion durch andere Werke des Lieferanten oder der „0 auf 100 Rückgriff“ auf einen zweiten Baugruppen-Zulieferer greifen.

Die Autoren gehen in ihrem Buch folgenden Fragen nach: Welche Ansätze werden heute zur Verbesserung des Flexibilitätsgrads, der Steigerung der Reaktionsfähigkeit und zur Beherrschung von Volatilität im globalen Produktionsverbund der Automotive Industrie gefahren? Werden die Logistikdienstleister ihrem eigenen Claim „intelligente Netzwerkarchitekten“ in diesem herausfordernden Industriesegment gerecht? Und wie weit kann man im Automotive Supply Chain Management überhaupt noch gehen – und zwar, ohne dass sich die Automobillogistik dabei selbst „lean“ an die Wand fährt?